Liebe Mitmenschen 😊
Am Beginn des neuen Jahres gelange ich auf diesem Weg zu Ihnen/Euch und will ein paar Gedanken mit Euch/Ihnen teilen. Es geht mir um den Wunsch – manchmal auch den Druck – etwas zu verändern in diesem noch jungen Jahr. Viele Menschen – ich auch – wollen im neuen Jahr etwas besser machen, als es im alten war. So machen sie Vorsätze und starten mit fester Entschlossenheit dieser neuen Zeit entgegen, um dann nach ein paar Wochen aufzugeben! Wie letztes Jahr auch! Viele resignieren, andere sind enttäuscht über sich selbst, aber irgendwann kommt das Vergessen und die Zeit heilt alle Wunden! Bis zum nächsten Januar und «the same procedure»!
Ich finde es interessant, dass wir überhaupt zurückschauen, was nicht gut war, und dann auch noch versuchen, es besser zu machen und die alten Fehler nicht zu wiederholen! Warum tun wir das? Immer wieder! Und trotz der Enttäuschung!
Ich denke, dass dieses merkwürdige Verhalten ein Hinweis darauf ist, dass wir eine Ahnung in uns tragen von einer besseren Version des eigenen Selbst! Dass wir spüren, dass wir auch anders können! Und so versuchen wir dann mit unseren guten Vorsätzen dieser besseren Version eine Chance zu geben und sie zu entfalten! Ein höchst interessantes Verhalten, das für mich ein Hinweis auf das Göttliche in uns ist: ja das Göttliche!
Wir Menschen sind ja als Ebenbild Gottes geschaffen, Gott ist Mensch geworden, also ist das Menschliche auch ins Göttliche hineingenommen worden! Und das steht im mehr oder weniger krassen Widerspruch zu unserer Jahresbilanz, wo wir oft das Negative intensiver wahrnehmen als das Positive. Und dann poppt das schlechte Gewissen auf, wir wollen besser werden und schon blühen die neuen (alten) Vorsätze (wieder) auf!
Unser eigenes Versagen und unsere Emotionen liefern uns den entscheidenden Hinweis auf eine bessere Version von uns selbst, die wir realisieren wollen! Spannend! Und das geschieht Jahr um Jahr! Nicht nur spannend, sondern sehr interessant und gut für uns: wir wissen, was gut ist und wir arbeiten auch daran, mit mehr oder weniger Erfolg, aber wir arbeiten an einer besseren Version des Selbst! Ich hoffe, dass die kleinen Besserungen nicht übersehen werden und die anderen auch dieses Jahr angegangen werden! Der Weg zu einem besseren Ich ist der Weg zu Gott, der diese bessere Version entworfen hat! Ein guter Weg auf dem ich Sie/Dich gerne unterstütze. Und auf dem man nicht alles auf einmal angehen soll, sondern Schritt für Schritt, wir haben ja noch Zeit und die Ewigkeit obendrein!
In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen/Euch ein gutes und gesegnetes Neues Jahr mit den vielen kleinen Schritten in die richtige Richtung, es wird wieder nicht alles gelingen, aber es wird ein guter Weg mit sich selbst, mit den anderen und mit Gott, der einen zuverlässigen Kompass in uns eingebaut hat!
Euer Pfarrer Josip Knežević
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